Hat man sich als Unternehmer entschieden, seinen Betrieb verkaufen zu wollen, stellen sich unmittelbar viele Fragen. Eine der zentralsten Fragen ist häufig, wie hoch der Unternehmenswert anzusehen ist. Unmittelbar mit der Frage nach dem aktuellen Wert des Unternehmens kommt dann oftmals die Frage auf, durch welche Handgriffe und Maßnahmen sich der Unternehmenswert noch steigern lässt. Im Folgenden sollen einige Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie sich der Unternehmenswert Ihres Unternehmens steigern lässt.
1. Eigentümerabhängigkeiten reduzieren
Einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf den Wert eines Unternehmens ist die Abhängigkeit des Unternehmens vom Eigentümer. Insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen ist der Inhaber in den meisten Fällen auch der Geschäftsführer. Eine der ersten Fragen eines potenziellen Kaufinteressenten wird aus diesem Grund immer sein, wie stark der Einfluss der Geschäftsführung auf den Erfolg des Unternehmens ist und daraus folgend, was passiert, wenn diese den Betrieb nach einer Transaktion verlässt. Oftmals ziehen diese zentrale Fragen weitere Fragen nach sich:
- Beenden Kunden die Zusammenarbeit, wenn der Eigentümer verkauft?
- Brechen aufgrund von Abhängigkeiten nach einem Unternehmensverkauf vorerst Umsätze weg?
- Wieviel Wissen über Abläufe im Unternehmen sind bei der Geschäftsführung gebündelt?
Aufgrund dieser aufkommenden Fragen ist es bei der Vorbereitung auf einen Unternehmensverkauf besonders wichtig, die Eigentümerabhängigkeiten zu reduzieren. Konkret heißt dies, dass Sie Mitarbeitern frühzeitig Verantwortung übertragen und entsprechend Wissen an die Mitarbeiter weitergeben.
2. Organisationsabläufe dokumentieren
Jedes erfolgreiche Unternehmen funktioniert aufgrund reibungsloser Organisationsabläufe. Damit diese den Unternehmenswert auch für einen potenziellen Käufer nachhaltig steigern können, müssen diese auch für Außenstehende verständlich sein. Während intern jeder Beteiligte weiß, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist, ist es für einen Externen schwieriger, Geschäftsabläufe zu verstehen. Daher ist es wichtig, die Organisationsprozesse möglichst detailliert zu dokumentieren. Ein mögliches Werkzeug hierfür kann ein Organigramm sein. Dieses zeigt, wie sich die einzelnen Bereiches des Unternehmens gliedern und wo welche Aufgaben angesiedelt sind. Externe Betrachter können so verstehen, wie Geschäftsabläufe im Unternehmen funktionieren und wie die Verantwortlichkeiten im Unternehmen aufgeteilt sind.
3. Kundenbeziehung stärken
Eine stabile Kundenbeziehung ist eines der zentralsten Merkmale, um den Unternehmenswert nachhaltig steigern zu können. Kaufinteressenten wollen bei ihrem Investment so wenig Risiko wie möglich eingehen und versuchen dementsprechend, sich abzusichern. Als Unternehmensverkäufer können Sie den Kaufinteressenten die Ängste nehmen, indem Sie deutlich machen, dass es für einen Kunden unerheblich ist, ob das Unternehmen verkauf wird. Dies gelingt Ihnen durch entsprechend vorbereitende Maßnahmen. Der Abschluss von Verträgen mit den Kunden und die entsprechende Pflege der Kundenbeziehungen sind zentrale Methoden, um den Unternehmenswert in diesem Bereich steigern zu können. Auch die Verteilung der Kundenverantwortung auf Ihre Mitarbeiter ist ein werttreibender Faktor.
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4. Auftragsgenerierung vom Eigentümer lösen
Ein weiterer wesentlicher Faktor zur Steigerung des Unternehmenswertes, ist das Lösen der Auftragsgenerierung vom Eigentümer. Oftmals übernimmt der Eigentümer und Geschäftsführer eines Unternehmens einen Großteil der Auftragsgenerierung. Der Verkauf des Unternehmens sowie das Ausscheiden des Eigentümers bedeutet
in diesem Fall für einen Investor, dass der Vertrieb vorerst einbrechen könnte. Aus diesem Grund ist es für die Steigerung des Unternehmenswertes von Vorteil, wenn Marketing und Vertrieb des Unternehmens weitestgehend automatisiert sind.
Eine Möglichkeit kann hier die Einführung eines Online-Marketing-Vertriebs darstellen. Des Weiteren empfiehlt sich auch an dieser Stelle, den Vertrieb bereits frühzeitig auch auf die Mitarbeiter zu übertragen, damit die Kompetenzen im Unternehmen nicht zu stark bei dem Geschäftsführer gebündelt sind. Abschließend empfiehlt sich in diesem Bereich auch die Einführung eines CRM-Systems, zur Dokumentation der Kundendaten.
5. Festlegen und Dokumentation der Unternehmensstrategie
Nur sehr selten kommt es vor, dass ein Kaufinteressent ein Unternehmen genauso belassen möchte, wie er es gekauft hat. Aus diesem Grund ist eine langfristige Unter- nehmensstrategie von großer Bedeutung. Es geht darum aufzuzeigen, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln kann, wenn man an den richtigen Stell- schrauben dreht.
6. Investitionen tätigen
Oftmals liegt der Gedanke nahe, dass es sich bei einem baldigen Unternehmensverkauf nicht mehr lohnt, in das Unternehmen zu investieren. Doch das Gegenteil ist der Fall. Anschaulich erklären lässt sich dies am Beispiel des Gebrauchtwagenverkaufs. Beim Verkauf des gebrauchten Autos bringt man das Fahrzeug vorab noch einmal auf Vordermann. Durch kleinere Schönheitsreparaturen lässt sich am Markt ein wesentlich höher Verkaufspreis erzielen. Ähnlich verhält es sich auch beim Unternehmensverkauf. Während des Verkaufsprozesses sollte sich das Unternehmen von seiner besten Seite zeigen. Es geht nicht darum beispielsweise einen neuen Fuhrpark zu kaufen, jedoch kann bereits durch kleinere Investitionen der Gesamteindruck des Betriebs verbessert werden, was sich positiv auf den Unternehmenswert auswirkt.
7. Was Sie definitiv nicht tun sollten
Selbstverständlich gibt es neben den Dingen, die Sie tun sollten, um den Unternehmenswert zu steigern auch einige Dinge, die Sie vor einem Kauf vermeiden sollten. Wer sein Unternehmen zu einem attraktiven Preis verkaufen möchte, sollte keines- falls aufhören Energie in das Unternehmen zu stechen. Dies bezieht sich auf die Qualität der Dienstleistungen beziehungsweise Produkte des Betriebes, Mitarbeiterführung, langfristige Strategien oder Investitionen. Um einen höheren Erlös beim Unternehmensverkauf zu erzielen, ist es erforderlich, seine ganze Energie und Kraft noch einmal in das Unternehmen zu investieren. Für Unternehmensverkäufer ist es ratsam, sich immer in die Position des potenziellen Käufers zu versetzen und dementsprechend das Unternehmen auf den Verkauf vorzubereiten. Das bedeutet konkret, dass sich das Unternehmen beim Verkauf von seiner besten Seite zeigen sollte, Prozesse dokumentiert sein sollten und der Betrieb sich idealerweise in eine positive Richtung entwickelt. Sprichwörtlich ist der Unternehmensverkauf für den Unternehmer wie der Sprint für einen Läufer am Ende eines Marathons. Nur wer nochmal alles gibt, erreicht das Ziel mit dem zufriedenstellsten Ergebnis.
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