Absichtserklärung, Letter of Intent (LOI), Term Sheet, Vorvertrag
Die Absichtserklärung (Letter of Intent, kurz LOI) ist oft der erste Schritt in einer Unternehmensübernahme und bildet die Grundlage für die spätere Vertragsgestaltung. Der LOI ist ein unverbindliches Dokument, das die Rahmenbedingungen und die ersten Übereinkünfte festhält. Im Folgenden wird ein detaillierter Blick auf die Rolle des LOI geworfen.
Der Weg zur Vertragsreife: Kaufvertrag versus Absichtserklärung (LOI)
Der LOI legt die strategischen Eckpunkte und die Erwartungshaltungen beider Parteien fest und gibt somit eine Richtlinie für die Verhandlungen. Eine klare Absichtserklärung kann Zeit und Kosten sparen, indem sie potenzielle Konfliktpunkte frühzeitig klärt und den Verhandlungsprozess effizienter gestaltet.
1. Die Bedeutung des LOI als Verhandlungsgrundlage
Der LOI enthält meist die folgenden Kernpunkte:
- Ziel der Transaktion: Klärung, ob es sich um den Kauf eines gesamten Unternehmens, einzelner Vermögenswerte oder eines bestimmten Unternehmensanteils handelt.
- Wirtschaftliche Basis: Festlegung des Kaufpreises, der Methode zur Preisfindung (Multiplikator, Ertragswert, Substanzwert) und der Zahlungsmodalitäten.
- Erwartungen an die Verhandlungsführung: Der LOI dient als moralische Verpflichtung beider Seiten, ernsthafte und aufrichtige Verhandlungen zu führen.
2. Der LOI als Kommunikationsinstrument
Ein gut strukturierter LOI ist nicht nur ein juristisches, sondern auch ein kommunikatives Werkzeug. Er fördert ein gemeinsames Verständnis der Verhandlungsziele und hilft, Missverständnisse auszuräumen.
Checkliste: Die zehn wichtigsten Punkte für einen erfolgreichen LOI
Ein LOI sollte idealerweise folgende wesentliche Punkte behandeln, um die Vertragsverhandlungen auf eine solide Grundlage zu stellen und spätere Unsicherheiten zu vermeiden:
- Parteien und Vertragsgegenstand: Klärung der handelnden Parteien und des genauen Verkaufsgegenstandes: das gesamte Unternehmen, Anteile oder einzelne Vermögenswerte.
- Vertraulichkeitsklauseln: Eine klare Vertraulichkeitsvereinbarung schützt sensible Informationen, die während der Verhandlungen offengelegt werden.
- Exklusivitätsvereinbarungen: Häufig wird eine Exklusivitätsphase vereinbart, um die ernsthaften Absichten des Käufers zu sichern.
- Methodik der Kaufpreisfindung: Ob Substanzwert, Ertragswert oder Branchenmultiplikatoren, die Methode zur Kaufpreisfindung sollte von Anfang an geklärt sein.
- Übergangsregelungen: Welche Rolle der Verkäufer in der Übergangszeit spielen wird, ist besonders wichtig für die Vertrauensbildung und den Erhalt der Kundenbeziehungen.
- Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten: Festlegung der Zahlungsmodalitäten, einschließlich Anpassungsklauseln.
- Risikobewertung und Haftung: Grundsatzvereinbarung zu Garantien, Haftungsobergrenzen und den Rechten bei Vertragsverletzungen.
- Wettbewerbsverbote: Inwiefern der Verkäufer nach dem Kauf in Konkurrenz treten darf oder nicht, sollte im LOI festgehalten werden.
- Streitbeilegungsklauseln: Regelungen zur Lösung von Konflikten, ob vor einem öffentlichen Gericht oder in einem Schiedsgericht.
- Kostenregelung: Einigung über die Übernahme von Anwalts-, Notar- und sonstigen Kosten zur Vermeidung von Missverständnissen.
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Fazit: Der LOI als wertvolles Instrument zur Verhandlungsführung
Ein LOI ist mehr als nur eine Absichtserklärung – er ist ein strategisches Werkzeug, das den Verhandlungsprozess effizient gestaltet und potenzielle Konflikte frühzeitig entschärft. Eine präzise und umfassende Formulierung des LOI legt das Fundament für eine erfolgreiche Unternehmensübernahme und stärkt das Vertrauen zwischen Käufer und Verkäufer.
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Hinweis: Dieses Template dient nur als Orientierung und ersetzt keine rechtliche Beratung. Ein LOI sollte auf die jeweilige Transaktion individuell angepasst und von einem erfahrenen Juristen geprüft werden, um den spezifischen Anforderungen und Risiken gerecht zu werden.
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