In unserem Artikel „5 Trends der Unternehmensnachfolge die Sie kennen sollten!“ haben auch wir darauf hingewiesen, dass sich der Unternehmensnachfolgemarkt schon seit geraumer Zeit in einem Käufermarkt befindet, also ein Überangebot an Unternehmen und es auf der anderen Seite nur wenige qualifizierte potentielle Nachfolger gibt. So scheint es logisch zu sein noch ein paar Jahre zu warten, um dann mit einem deutlich höheren Verkaufspreis die Altersvorsorge besonders gut aufzustocken zu können. Über die 31% der Senior-Unternehmer, die genau in der Hoffnung auf einen höheren Verkaufspreis, die Unternehmensübertragung hinausschieben, muss man sich dementsprechend nicht wundern.[3]
Doch wird die Situation nüchtern betrachtet gehen die Unternehmer häufig eine riskante Wette ein. Eine Wette die häufig am Ende einer erfolgreichen Laufbahn nicht not tut. Wie die DIHK aufzeigt unterbleiben häufig in den letzten Jahren vor der Übergabe die notwendigen Investitionen z.B. in Digitalisierung oder auch allgemeiner Modernisierung.[4] Auch die KFW-Research hat gezeigt, dass die Investitionsbereitschaft in nachfolgeplanenden Unternehmen abnimmt, insbesondere umso näher der Übergabezeitpunkt rückt.[5]
Grund für diese Entwicklung lässt sich in der Regel auf drei Hauptaspekte reduzieren.
- Für den Unternehmer ist es fraglich ob der Nachfolger bereit ist den finanziellen Wert der Investition in voller Höhe und unter Beachtung der zukünftigen Erträge bereit ist dem Kaufpreis anzurechnen.
- Insbesondere bei Investitionen mit langen Amortisationszeiten wird die finanzielle Verpflichtung gescheut.
- In der Kreditvergabe können nicht geregelte Nachfolgen bis zu 15% der Zinskosten ausmachen und so Investitionsrate einschränken
Sie werden sich nicht von diesen emotionalen Faktoren befreien können, doch mit der richtigen Vorbereitung und einer professionellen Begleitung kann ein geordneter Übergang sichergestellt werden.
[1] IFM Bonn: Daten und Fakten Nr.18; Februar 2018
[2] IFM Bonn: Daten und Fakten Nr.18; Februar 2018
[3] IFM Bonn: Daten und Fakten Nr.18; Februar 2018
[4] IFM Bonn: Daten und Fakten Nr.18; Februar 2018
[5] KFW Research: Nachfolge-Monitoring Mittelstand Nr.241; 04.02.2019